Veröffentlichung 11.01.2021
Die Erreichbarkeit des Impfzentrums in Erkrath-Hochdahl treibt auch den Ratinger Seniorenrat um. In einem Schreiben an Bürgermeister Klaus Pesch fragt das Gremium an, ob die Stadt in begründeten Einzelfällen Ratinger Seniorinnen und Senioren den beschwerlichen Weg zum Impfzentrum durch einen Fahrdienst, die Ausgabe von Taxigutscheinen oder andere kreative Ideen aktiv erleichtern und zeitnah ermöglichen könne. „Aus vielen Einzelgesprächen in den vergangenen Tagen wissen wir, dass zahlreiche Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt sich große Sorgen machen, wie sie für ihre eigene Impfung gegen das Corona-Virus das Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl erreichen können“, begründet Seniorenratsvorsitzende Ingrid Herden den Vorstoß.
Sie verweist dabei auch auf die öffentliche Debatte, die gerade über die Erreichbarkeit des Impfzentrums geführt wird. Dem Seniorenrat sei bewusst, dass die Forderung der Stadt Ratingen nach einem Impfzentrum vor Ort wegen der Vorgaben des Landes und der Entscheidung des Kreises momentan kaum realisierbar sei. „Gleichwohl ist es uns ein großes Anliegen, uns gerade für diejenigen Seniorinnen und Senioren einzusetzen, die ihre Anfahrt zum Impfzentrum nach Erkrath weder aus eigener Kraft noch über Hilfe im Familien- und Freundeskreis realisieren können“, heißt es in dem Schreiben an den Bürgermeister. Denn ohne Unterstützung bei der Anfahrt würde dieser Personenkreis seine Impfung erst viel später über mobile Dienste oder beim Hausarzt erhalten können, wenn ausreichend Dosen und die verfügbaren Impfstoffe diese beide Varianten erlauben. Diese Verzögerung berge nach Ansicht des Seniorenrates die große Gefahr, dass die betroffenen Senioren unnötig lange von Ansteckung, Erkrankung und schlimmstenfalls dem Tod bedroht sein werden.
Die Entscheidung, das Impfzentrum für den Kreis Mettmann am Timocom-Platz in Erkrath-Hochdahl einzurichten, wurde mit seiner geografischen Lage in der Kreismitte, der guten Ausstattung des Gebäudes, mit logistischen und sicherheitstechnischen Aspekten sowie der Verkehrsanbindung begründet. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Impfzentrum von Ratingen aus allerdings recht umständlich zu erreichen. Zwei- bis dreimaliges Umsteigen, eine bis eineinhalb Stunden Fahrzeit und dann noch bis zu 700 Meter Fußweg. „Das ist für alte oder hochbetagte Menschen nicht zu leisten“, sagt Herden. Und dann komme dasselbe nochmal für den Rückweg dazu. Deshalb müsse es aus Sicht des Seniorenrates unbedingt ein Unterstützungsangebot für diejenigen Senioren geben, die keine anderweitigen Möglichkeiten haben, zum Impfzentrum zu gelangen. Als Reaktion auf Ihr Schreiben hat die Vorsitzende nach ersten Gesprächen mit der Stadt Ratingen erfahren, dass auch dort ähnliche Überlegungen angestellt werden.
Veröffentlichung 02.12.2020
Veröffentlichung 23.11.2020
Corona schränkt ein, aber kriegt sie nicht klein: Die Taschengeldbörse lebt und funktioniert auch in Zeiten der Pandemie. Die bestehenden Hygienevorschriften und Schutzkonzepte machen die Vermittlungsarbeit nicht einfacher, aber dennoch möglich. „Gerade jetzt in der Corona-Krise ist die Taschengeldbörse ein wichtiges Angebot. Sie leistet einen guten Beitrag zur Unterstützung von älteren und gehandicapten Menschen in unserer Stadt, wenn sie Hilfen bei kleinen Erledigungen brauchen“, sagt Koordinator Benedikt Dörkes.
Corona bedingt ist das Betätigungsfeld für die Jugendlichen eingeschränkt. Möglich sind Arbeiten wie zum Beispiel Laub fegen, den Hund ausführen, Sperrmüll raustragen oder Einkäufe erledigen – also alle kontaktarmen Tätigkeiten. Beim Einkaufen kann man auch kreativ die Kontaktvermeidung betreiben, wenn etwa Wechselgeld und Kassenbon im Umschlag mit dem Einkaufskorb vor die Tür gestellt werden.
Nicht möglich sind derzeit Tätigkeiten im Haushalt oder die von Senioren oft nachgefragten Hilfen und Beratungen beim Umgang mit Smartphone und Tablet. Dörkes: „So etwas kann man auf Distanz schlecht machen.“ Nach wie vor stehe der Grundgedanke „Junge helfen Alten“ im Vordergrund – nicht das Geldverdienen.
Die Kontakt- und Jobvermittlungsbörse, die Jugendrat und Seniorenrat im Frühjahr vergangenen Jahres gemeinsam auf den Weg gebracht haben, ist inzwischen aus der Palette der verschiedenen Hilfsangebote in der Stadt nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile sind in der Datenbank der Taschengeldbörse etwa 800 Jugendliche und 900 Senioren registriert. Gut 1.000 Vermittlungen wurden bereits getätigt.
Als Koordinator versucht Benedikt Dörkes, die Jugendlichen möglichst ortsnah zu vermitteln, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. „Uns allen ist besonders wichtig, dass das gemeinsame Projekt von Jugend- und Seniorenrat auch in dieser Krisenzeit am Laufen gehalten wird“, sagt Veronika Hutmacher vom Jugendamt der Stadt Ratingen. Nur so könne das längerfristige Ziel erreicht werden: Dass sich Jung und Alt ständig weiter vernetzen und die Taschengeldbörse sich selbst weiterentwickelt.
Bestimmte Bereiche sind im Rahmen der Taschengeldbörse tabu. Dazu zählen neben pflegerischen Tätigkeiten regelmäßig wiederkehrende Haushaltsarbeiten, Elektroarbeiten sowie Aufgaben professioneller Dienstleister. Dazu zählt aus haftungsrechtlichen Gründen auch Schneeschippen.
Dass nur außerhalb der Schulzeiten gearbeitet werden darf, versteht sich von selbst. Das Mindestalter beträgt 15 Jahre. Der Arbeitslohn wird zwischen Jobanbieter und Jobsuchendem frei ausgehandelt und sollte sich – wie der Name schon sagt – an einem Taschengeld orientieren. Empfohlen werden mindestens fünf Euro pro Stunde.
Wer Kontakt zur Taschengeldbörse aufnehmen will, kann sich innerhalb der Sprechzeiten an Koordinator Benedikt Dörkes wenden. Er ist mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr in seinem Büro im Jugendzentrum Hösel unter folgenden Nummern erreichbar: (02102) 550-5655 oder 0151/224 321 69. Auch per Mail kann man ihn kontaktieren: info@taschengeld-ratingen.de.
Am einfachsten ist es, das Kontaktformular auf der Homepage der Taschengeldbörse auszufüllen: https://taschengeld-ratingen.de/kontakt.
Jugendamt
Stadt Ratingen
Veröffentlichung 10.11.2020
Die neue Vorsitzende des Seniorenrates, Ingrid Herden, und ihre beiden Stellvertreter Rainer Düwel (rechts) und Dr. Jürgen Schroeder.
Der Seniorenrat der Stadt Ratingen hat eine neue Vorsitzende: Das Gremium wählte in der Sitzung am 6. November die bisherige Stellvertreterin Ingrid Herden (62) zur Nachfolgerin des verstorbenen Dr. Helmut Freund.
Wie ihr Vorgänger ist die neue Vorsitzende von Hause aus Juristin. Bis 2018 war sie bei der Bundeswehr in unterschiedlichen Bereichen tätig und leitete zuletzt das Karrierecenter in Düsseldorf mit rund 400 militärischen und zivilen Beschäftigten in NRW. Ingrid Herden freut sich auf ihre neuen Aufgaben als Vorsitzende, ihr sind eine offene Kommunikation und Transparenz besonders wichtig. „Die Arbeit des Seniorenrates findet in der jetzigen Zeit unter erschwerten Bedingungen statt. Umso mehr ist es uns ein großes Anliegen, als Ansprechpartner für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Verfügung zu stehen und sich für ihre Belange in Ratingen besonders einzusetzen.“
Da nach dem „Aufstieg“ von Ingrid Herden zur Vorsitzenden ein Stellvertreter-Platz frei geworden war, wurden die Mitglieder des Seniorenrates erneut zur Stimmabgabe gerufen: Sie wählten Rainer Düwel (66) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Der Jurist und Wohnungswirt ist Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Immobilienkaufleute bei der IHK in Düsseldorf und erklärte nach seiner Wahl: „Ich möchte gerne meinen Teil dazu beitragen, wenn wir im Seniorenrat gemeinsam Dinge anpacken und voranbringen.“
Komplettiert wird der Vorstand des Seniorenrates durch den bisherigen, weiteren Stellvertreter Dr. Jürgen Schroeder (82). Als langjähriger und erfahrener Stellvertreter will er die beiden „Neuen“ im Vorstand nach Kräften unterstützen.